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Verein in finanzieller Not – viele Wege führen zu einer Lösung

von Stefan Del Fabro
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Wenn ein Verein in finanzieller Not ist, ist guter Rat teuer. Aber wie sagt ein legendärer Werbespruch? Nichts ist unmöglich. Ein paar Tipps, wie du deinen Verein aus dem Finanz-Schlamassel holen kannst. 

Wer hilft einem Verein in finanzieller Not? 

Werde bloss nicht neidisch auf die FIFA. Der Weltfussballverband schwimmt im Geld. Allein die WM 2018 schwemmte fast 5 Milliarden (=5’000 Millionen!) Euro in die FIFA-Kassen. Kein anderer Verband oder Verein verfügt über derartige Mittel. Was tun, wenn dein Verein in finanzieller Not steckt – aber du keine Fussball-WM als Backup hast?

Möglichkeit: Stiftungen

In der Schweiz gibt es (Stand Ende 2020) 13’377 gemeinnützige Stiftungen. Die Hälfte davon sind Förderstiftungen. Das Stiftungsvermögen liegt bei 100 Milliarden Franken. Ist dein Verein in finanzieller Not oder braucht Anschub-Finanzierung für ein Projekt, ist das Stiftungs-Marketing ein guter Ansatz.

Worauf du bei einer Stiftungs-Eingabe speziell achten solltest, erläutern wir demnächst. Auf dieser Plattform erscheint ein speziell dem Thema „Stiftungsmarketing“ gewidmeter Text. 

Möglichkeit: Crowdfunding

«Durch fehlende Einnahmen sind unsere Reserven nun leider aufgebraucht. Wir sehen als letzte Lösung, uns durch Crowdfunding zu retten.» Der Dart-Verein «Otter Darters» aus dem zürcherischen Gossau gelangt mit diesem Appell an die Öffentlichkeit. Ein Dart-Verein in finanzieller Not setzt auf Crowdfunding. 

Zielgenauigkeit hilft beim Crowdfunding.

Funktionierten tut dies so: Eine Vielzahl an Menschen – die Crowd – unterstützt ein Projekt finanziell. Crowdfunding-Projekte laufen Online. Im Vorfeld wird eine Mindestsumme definiert, die in einem festgelegten Zeitraum erreicht werden muss. Wird die angestrebte Summe nicht erreicht, erhalten die Unterstützer ihr Geld zurück.

Auch dem Crowdfunding widmen wir demnächst einen ausführlichen Text. 

Möglichkeit: Lotteriefonds

Für Vereine kann auch der Lotteriefonds hilfreich sein. Die Swisslos-, Lotterie- und Sportfonds der Deutschschweizer Kantone und des Kantons Tessin unterstützen mit den Lotterieerträgen jährlich weit über 17’000 Projekte in den Bereichen Kultur, Sport, Umwelt und Soziales. In dieser Übersicht findest du alle Ansprechpartner und wichtigen Adressen. 

Möglichkeit: Spendenparlament

In Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Belgien (Brüssel) gibt es Spendenparlamente. Das erste wurde in den 1990ern in Hamburg gegründet. 

Vorreiter Hamburg: hier wurde das erste Spendenparlament gegründet.

Man gibt als Verein ein Projekt ein. Wird dieses für gut befunden, wird man eingeladen. Direkt im Parlament kann man sein Projekt und den Finanzbedarf vorstellen. Sehr oft werden Gelder gesprochen. 

Hier findest du eine praktische Übersicht aller Spendenparlamente von Basel oder Bonn über Dortmund nach Kiel bis Zürich.  

Worauf solltest du achten, wenn du eine Eingabe bei einem Spendenparlament machst? Wir haben nachgefragt. Bald erscheint auf dieser Plattform auch zu diesem Thema ein eigener Artikel. 

Möglichkeit: Öffentlichkeit 

Ist dein Verein etabliert und in deiner Region gut bekannt? Dann hilft manchmal auch der Gang an die Öffentlichkeit. Mit einer Medienmitteilung oder gezielter PR machst du auf die finanzielle Misere deines Vereins aufmerksam.

Aber Vorsicht: drück nicht zu heftig auf die Pleite-Drüse. Der Schreibende war einst für einen gemeinnützigen Verein in finanzieller Not tätig. Der mediale Auftritt führte dazu, dass Lieferanten ihre Ware nur noch gegen Barzahlung abgeben wollten. Tenor: «Ihr steht ja kurz dem Ruin.»

Die gute Seite: die aufgeschreckte Öffentlichkeit griff dem kriselnden Verein mit Spenden unter die Arme. Die Pleite konnte abgewendet werden. Der Verein existiert heute noch. 

Möglichkeit: Humor

Wenn es um Geldnot bei Vereinen geht, tauchen medial häufig Fussballclubs auf. Aber nicht nur Profivereine wie der FC Barcelona darben. Auch in der achthöchsten Schweizer Liga – fernab von der Champions League – wird zuweilen das Geld knapp.

Durch die Coronamassnahmen hat sich die finanzielle Lage des FC Trübbach verschlechtert. Aber statt zu jammern, wurde der FCT kreativ. Es wurde ein Jahreskalender gemacht. Und zwar mit «freizügigen und gleichzeitig humorvollen Bildern». Ein Vorstandsmitglied: «Die sich ablichten liessen, überzeugen mit Waschbrettbäuchen und einer nötigen Prise Humor.»

Möglichkeit: Fundraising

Ist dein Verein den Kinderschuhen entwachsen? Hast du schon Personal? Dann denk doch über die Verpflichtung eines Fundraisers nach. Der Schwerpunkt des Fundraising liegt auf der Beschaffung von Geldmitteln. Fundraiser arbeiten in der Regel für eine Non-Profit-Organisation. Das sind zumeist gemeinnützig tätige Vereine. Du kannst jemanden einstellen oder projektbezogen externe Unterstützung holen.

Wir freuen uns auf deinen Kommentar.

Wir drücken die Daumen, dass aus deinem Verein in finanzieller Not bald wieder ein prosperierender Club wird. Wenn die Gelder kommen, musst du parat sein. Nicht nur dein Kassier wird es dir danken. In dieser Übersicht siehst du, was deine Buchhalterin oder dein Säckelmeister benötigt.

Über Geld spricht man nicht. Aber man kann ja drüber schreiben. Darum freuen wir uns auf deinen Kommentar. 

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