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Vereine auf Gemeinde-Webseiten – eine Win-Win-Win-Situation

von Stefan Del Fabro
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Die Navigation „Unsere Vereine“ findet sich auf vielen offiziellen Webseiten. Vereine auf Gemeinde-Webseiten haben sich etabliert. Was haben Vereine davon? Warum tun das Gemeinden? Wir lassen die Verantwortlichen von Winterthur und Fislisbach zu Wort kommen. 

Warum es sich lohnt als Verein auf Gemeinde-Webseiten zu sein

„Einblick in die Vereinslandschaft von Winterthur.“

Beispiel Winterthur. Die sechstgrösste Schweizer Stadt schreibt auf ihrer Vereinsverzeichnisseite: «Die Stadt lebt und erhält ihr Gesicht durch die Menschen, die hier wohnen, arbeiten, aus- und eingehen. Die Quartierbewohnende und vielfältige Vereine bringen die Möglichkeit sich einzubringen.»

Beispiel Küsnacht: Die Zürichseegemeinde fördert das Engagement der Vereine: «Mit ihrem breiten Angebot bereichern sie das Dorfleben auf vielfältige Weise.»

Beispiel Sursee: Das Luzerner Städtchen betont: „Vereine tragen wesentlich zur Lebensqualität und Identität bei.“

Beispiel Fislisbach: Im 5’700-Seelen-Dorf sind «über 50 aktive Vereine sportlich, kulturell und anderweitig tätig. Sie bieten eine breite Palette an Freizeittätigkeiten an und tragen viel zur Integration, aber auch zur Belebung des Gemeindegeschehens bei.»

Gemeinden schauen genau hin

Wir haben nachgefragt. Bei der Stadt Winterthur und im Aargauer Dorf Fislisbach. Auskunft geben Gemeindeschreiber Donat Blunschi aus Fislisbach und Severin Mom von der Winterthurer Fachstelle Quartierentwicklung. 

Herr Mom, welche Kriterien muss ein Verein erfüllen, um auf der Winterthurer Seite aufgenommen zu werden?

Severin Mom: Nicht eingetragen werden Firmen und profitorientierte Organisationen sowie Vereine mit unethischen und rassistischen Inhalten.

Herr Blunschi, bei Ihnen können sich die Vereine selber eintragen. Weshalb?

„Vereine bereichern das Dorfleben.“

Donat Blunschi: Für die Gemeindeverwaltung bedeutet das ein geringer administrativer Aufwand . Zudem sind flexible und situative Auftritte und Mutationen ohne Zeitverlust durch die Vereine möglich.

Herr Mom, wie nutzen die Vereine untereinander den Austausch?

Severin Mom: Das Vereinsverzeichnis ist lediglich ein Publikationswerkzeug. Ein Austausch zwischen den Vereinen via Vereinsverzeichnis findet nicht statt und ist nicht angestrebt.

Herr Mom, wie streng ist Ihr Monitoring? 

Severin Mom: Die Einträge werden mindestens alle drei Jahre systematisch auf Aktualität überprüft.

Herr Blunschi, weshalb bietet Fislisbach diesen Service an?

Donat Blunschi: Das ist unser Gemeindebeitrag zugunsten des Vereinslebens. Wir fördern die kulturelle, gesellschaftliche und sportliche Vielfalt und Freizeitgestaltung im Dorf.

Herr Mom, warum macht Winterthur das?

Severin Mom: Das Vereinsverzeichnis soll allen, aber insbesondere Personen, die sich neu orientieren oder neu zugezogen sind, einen Einblick in die Vereinslandschaft von Winterthur geben. Es soll sie bei der Suche nach geeigneten Angeboten unterstützen.

Herr Blunschi, wie gross ist der Aufwand für die Gemeinde, diese Seite zu betreuen?

Donat Blunschi: Minim, da nur eine periodische Überprüfung nötig ist.

Herr Mom, welchen Traffic registrieren Sie auf der Site? Und wie gross ist Ihr Aufwand für die Pflege?

Severin Mom: Pro Monat wird die Seite 50 – 100 mal aufgerufen. Prüfen und Erstellen von Neueinträgen und Mutationen: ca. 10 pro Monat. Generelle Überprüfung aller Einträge alle 3 Jahre.

Vielen Dank für die Auskünfte an

  • Donat Blunschi, Gemeindeschreiber Fislisbach
  • Severin Mom, Fachstelle Quartierentwicklung Winterthur

Mit dem guten Online-Auftritt bei der eigenen Gemeinde ist es natürlich nicht getan. Die ideale Öffentlichkeitsarbeit setzt sich aus weiteren Faktoren zusammen. Ist dein Verein regional verankert, macht es zum Beispiel Sinn, die kleineren Zeitungen direkt anzusprechen. 

Der Online-Auftritt für Vereine auf der Gemeindeseite ist von Vorteil für alle

  • die Kommunen profitieren, weil sie sich als Vereinsförderer präsentieren
  • die Vereine profitieren, weil sie eine zusätzliche Auftritts-Möglichkeit haben
  • die Menschen profitieren, weil sie so noch leichter Zugang zu ihrem „Wunschverein“ finden

Welche Erfahrung macht dein Vorstand mit dem Auftritt auf der Website der Gemeinde? Schreib deinen Kommentar.

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